Minimal-invasiven Herzklappenersatz

Schonende Eingriffe am Herz: Kardiologie des Universitätsklinikums Heidelberg als Zentrum für minimal-invasiven Herzklappenersatz zertifiziert Patienten, die eine künstliche Herzklappe benötigen, können am führenden deutschen Kliniken von minimal-invasiven Operationsverfahren profitieren: Dabei führen die Mediziner die neue Herzklappe über einen Leisten-Katheter bis zum Herz – ohnen dass dafür der Brustkorb geöffnet werden muss.

Jetzt wurde die Universitätsklinik Heidelberg für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Zentrum für minimal-invasiven Herzklappenersatz zertifiziert (TAVI-Zentrum).

Das Prüfsiegel erhalten Kliniken, die ihre Patienten nach vorgeschriebenen hohen Qualitätskriterien bei gleichzeitiger großer Erfahrung des interdisziplinären Behandlungsteams versorgen. Beste Bedingungen für diese sogenannte Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI) bietet der neue hochmoderne Hybrid-OP, den die Universitätsklinik Heidelberg kürzlich in Betrieb genommen hat. Dieser vereint die hygienischen und technischen Standards eines herzchirurgischen Operationssaals mit einer Angiographie-Einheit. Dank der hochauflösenden Röntgenbilder, welche die Angiographie-Einheit liefert, können die Ärzte den Weg der Herzklappe und deren Einsetzen präzise kontrollieren und erhöhen so die Sicherheit für den Patienten.

„Der neue Hybrid-OP ist ein weiterer Schritt, unsere Patientenversorgung modern, flexibel und umfassend gestalten zu können“, sagt Professor Dr. Hugo Katus, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie und Sprecher des Zentrums für Innere Medizin. „Insbesondere Hochrisikopatienten profitieren von der schonenden Behandlung, die im Hybrid-OP zum Einsatz kommt“, betont Professor Katus. In der Regel erholen sich die Patienten schneller als nach einer umfangreichen Operation und können früher nachhause entlassen werden. Bevor technische Innovationen diese minimal-invasiven Eingriffe ermöglichten, musste sich jeder Patient für eine neue Herzklappe einer großen Operation unterziehen. Dabei muss der Patient an eine Herzlungenmaschine angeschlossen und der Brustkorb geöffnet werden. „Ende 2015 konnten wir am Universitätsklinikum Heidelberg bereits unsere 1.000ste Aortenklappen-Implantation über die Leistenarterie erfolgreich durchführen“, berichtet Professor Dr. Raffi Bekeredjian, Leiter des Herzklappen-Teams und des Herzkatheterlabors, Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie.

Quelle: aus Presse-Mitteilung (Nummer: 22 / 2016 vom 18.02.2016)  des Universitätsklinikum Heidelberg