Ende Dezember 2020 haben sich die EU und China auf ein umfassendes Investitionsabkommen geeinigt. Europäischen Firmen soll mit diesem Abkommen ein Investitionsschutz sowie ein verbesserter Marktzugang ermöglicht werden. Mit dem Abkommen sagt China zum ersten Mal eine auf Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung gestützte, wertebasierte Investitionsbeziehung zu.

Am Mittwoch, 14.04.2021, hatte der Arbeitskreis Wirtschaft der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. in Kooperation mit dem Verband Deutscher Hidden Champions e.V. (VDHC) zum Online Wirtschaftstalk zum Thema unter Leitung von Georg Türk eingeladen.

Die deutsche Wirtschaft müsse sich auf ein chinesisches Jahrhundert einstellen. Unternehmen müssten darauf reagieren. Chinesische Unternehmen werden verstärkt Wettbewerber werden. Vor allem ginge es darum, dort zu sein, wo die besten Markt- und Standortvoraussetzungen seien: „Wir müssen Chinesen werden“, so der “Papst der Hidden Champions” Prof. Dr. Hermann Simon. Viele Unternehmen hätten daher längst in den wichtigsten Märkten eigene unabhängige Headquarter gegründet und würden es künftig vermehrt tun.

Neben den aktuellen Ereignissen in China und den Entwicklungen rund um den Coronavirus sind einige positive Nachrichten zur Wirtschaft des Landes in den letzten Wochen beinahe untergegangen. Ein schwächeres Wachstum war zwar erwartet worden und tatsächlich wuchs die chinesische Wirtschaft nicht mehr ganz so stark wie noch vor einigen Jahren. Allerdings überraschten die Zahlen Ende 2019 dann doch dadurch, dass die Erwartungen in vielen Bereichen übertroffen wurden. So sorgte Chinas Wirtschaft auch weltweit für positive Stimmung. Wir stellen Ihnen heute drei Analysen vor.

China ist mittlerweile überall und aus der täglichen Berichterstattung nicht mehr wegzudenken. Egal ob Radio, Print, TV oder online, täglich lassen sich Berichte, Analysen oder Kommentare zu China finden. Aus China selbst, also von Expert*innen vor Ort, ist die Auswahl allerdings sehr gering. Viele Journalist*innen müssen sich daher auf die wenigen Informationen verlassen, die sie aus dem Land bekommen. Darüber hinaus spielen politische Interessen oder Ansichten selbst bei auf den ersten Blick objektiver Berichterstattung eine größere Rolle, als sie es möglicherweise bei anderen Themen ohne Chinabezug tun würden.

China verfolgt in verschiedenen Regionen der Welt seine geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen. Dabei kommt es immer wieder zu Spannungen, insbesondere mit den USA, die ihrerseits eigene Interessen gefährdet sehen.

Wir verweisen Sie heute gerne auf zwei Artikel zu diesem Themengebiet, die beide in der South China Morning Post erschienen sind.

The CIIPA “China International Investment Promotion Agency” invited together with the “Deutschen Bundesverband für Hidden Champions e.V.” (German Hidden Champions Enterprise Association) to China for the Forum for German-Chinese Investment Cooperation and Hidden Champions 2019.

Mit TikTok feiert erstmals ein in China entwickeltes soziales Netzwerk den Durchbruch in Europa und den USA. Aber ist das für Nutzer gefährlich?
Zwar ist TikTok laut Unternehmensangaben eine 100-prozentige Bytedance-Tochter, aber sie ist in Singapur registriert und speichert die Daten seiner Nutzer auf Servern außerhalb Chinas. Inhalt und Publikum sind getrennt. Das hilft Bytedance, die politischen Restriktionen der chinesischen Regierung zu umgehen. Auf Firmen und Server, die außerhalb Chinas liegen, hat Peking keinen Zugriff…” [via Handelsblatt]

Chinas Gesamtschuldenlast ist inzwischen dreimal so groß wie die Wirtschaftsleistung – ein gigantischer Wert. Die Staatsbanken lenken das meiste (verbilligte) Geld in den ineffizienten Staatssektor, der unter Xi Jinping wieder die tüchtigeren Privaten zurückdrängt. Da ein freier Kapitalmarkt fehlt, fließen Ersparnisse – die Hälfte aller Investitionen – in Immobilien. 65 Millionen leere Wohnungen produzieren nichts außer Schulden. Es formiert sich die größte Blase aller Zeiten.
Diese recht kritische Sicht von Josef Joffe, DIE ZEIT, möchten wir Ihnen nicht vorenthalten.

Der Umgang mit China grenzt in weiten Teilen noch immer an Ignoranz und Arroganz. Im Übrigen sehen sich die Chinesen selbst nicht als Newcomer. Sie sind es auch nicht, denn sie kommen lediglich wieder zurück an die Spitze. Und die Chinesen haben begriffen, was sie in den vergangenen Jahrhunderten falsch gemacht und verpasst haben, allem voran den Kapitalismus. Wenn im Westen vom Ende des Kapitalismus gesprochen wird, sagt China: Nicht mit uns, wir legen gerade erst los. Und der Erfolg gibt ihnen Recht.

Die USA drohen, China spurt und senkt die Zölle. So in etwa war das vorgesehen in Donald Trumps handelspolitischem Drehbuch, und so in etwa ist es auch gekommen – mit einem kleinen Haken: Zwar hat die Regierung in Peking in den vergangenen 18 Monaten tatsächlich zahlreiche Importabgaben reduziert, die neuen, günstigeren Sätze gelten jedoch nicht für US-Unternehmen, sondern nur für deren Konkurrenten aus Deutschland, Japan, Kanada und dem Rest der Welt. [via Süddeutsche Zeitung]